Aschner-Verfahren

Kurzbeschreibung

  1. Cantharidenpflaster
  2. trockenes und blutiges Schröpfen
  3. Aderlass
  4. Blutegeltherapie

1. Cantharidenpflasterbehandlung
Sie ähnelt in gewisser Weise der Schröpfkunst. Während man nämlich beim Schröpfen sich mit dem Blut beschäftigt, wendet man sich hier der Lymphe zu. Das Pflaster, welches aus der “spanischen Fliege” hergestellt wird, erzeugt binnen weniger Stunden  eine hochgewölbte Blase und hat somit eine tief- und weitreichende Einwirkung aufs Lymphsystem. Nach dem Auflegen des Pflasters wird es alsbald heiß. Trotzdem sollte man das Pflaster keinesfalls vor Ablauf von 24 Stunden entfernen, da es sonst zu gefährlichen Entzündungen führen könnte. Regional wird dem Gewebe Flüssigkeit entzogen (Blase). Dies führt am Ort des Geschehens zur Erneuerung der Säfte, zur Regeneration des Bindegewebes und zur Anregung der Sekretion der serösen Häute. Allgemein kommt es zum Verlust eines Teiles des sogenannten “Reaktionssubstrates” des Körpers und somit zu einer momentanen Schwächung akuter Prozesse, die vom Anwendungsgebiet entfernt liegen. Reaktiv wird die Abwehr gesteigert, es kommt zu einem Leukozytenreiz und damit zur Stärkung des Immunsystems. Der Inhalt der Blase kann verworfen, oder aber, eventuell mit Zusätzen, wieder verabreicht werden. Keine Angst, bis auf ein wenig brennen spüren Sie von dieser Anwendung nicht viel. Bei sachkundigem Ansetzen und Einhaltung der an den Patienten gegebenen Regeln.


2. Schröpfkopfbehandlung
Hippokrates behauptete einst, dass diese Behandlung “die Flüsse” herausziehe. Es ist eine sehr alte Naturheilweise.

Heute, nachdem man die Reflexzonen, d.h. die Verwandtschaft gewisser Hautstellen mit inneren Organen, genau kennt, ist das Schröpfen auf ein wissenschaftliches Fundament gestellt und zu einer wirklichen Kunst geworden. Man kann mit einer einzigen gezielten Schröpfung weit Besseres bewirken als mit einem Dutzend wahlloser oder ungenauer Behandlungen. Voraussetzung hierfür ist allerdings die exakte Kenntnis der Reflexzonen am Rücken des Patienten.

Pralle Reflexstellen (können vom Behandler ertastet werden) werden mittels blutiger Schröpfung und “leere” Stellen mittels trockener Schröfpung  behandelt.

Was heißt “blutig”, was heißt “trocken” Schröpfen?

Man nimmt einen gläsernen Schröpfkopf, der die Gestalt einer Glocke hat; dann legt man die Flocke Watte hinein, zündet sie an und stülpt nun das Glas mit der brennenden Watte auf die Haut. Da man dies am aufrecht sitzenden Patienten ausführt und dabei die Glocke horizontal hält. Fällt die brennende Watte nicht auf die Haut, sonder bleibt in der Bauchung der Glocke liegen. Abgesehen davon erlischt die Flamme gleich nach Aufsetzen, so dass es bei vorsichtigem Vorgehen nie zu Hautversengungen kommt.

Durch die Brennhitze entsteht in der hermetisch abgeschlossenen Glocke ein Unterdruck, der das Hautgewebe in die Glocke hineinsaugt. In diesen angesauten Hautbezirk strömt aus dem umliegenden Gewebe viel Blut hinein, welches – wenn man nach einer Weile den Schröpfkopf abnimmt – dort verbeibt, und zwar in Gestalt eines roten bis blauroten runden Hofes Er ist also als eine Art Hämatom aufzufassen. Dies ist die trockene Schröpfung.

Bei der blutigen Schröpfung wird vor dem Aufstülpen der Schröpfköpfe die Haut angeritzt; dann strömt das angesaugte Blut in den Schröpfkopf und füllt ihn bald aus. Er muss abgenommen und durch einen Neuen ersetzt werden. Der Überdruck im Gewebe erlischt – das Blut hört dann von selbst auf zu fließen.

Die Indikation ergibt sich immer aus dem Tastbefund des Behandlers. Nur einige Beispiele:

  • Brachialgien
  • Neuritis
  • chronischer Mandelprozess
  • chronische Bronchitis
  • plethorisches Asthma
  • Ischialgien
  • Lumbago
  • Hypertonie
  • Depressionen

3. Aderlass
Wirkung des Aderlass

Von ganz wenigen Ausnahmen (z.B. Anämien oder akute Infektionen) abgesehen, ist der Aderlass das tiefgreifendste Umstimmungsmittel zur Heilung von chronischen Krankheiten. Die Blutentziehung reinigt des Körper und das Blut von seinen Giften, die besonders bei chronischen Erkrankungen die Heilung blockieren. Das Überhandnehmen von “schlechten Säften” durch Überernährung und Umweltgiften aber auch durch Stressfaktoren wie sorgen, Kummer, Hetze und Angst.

Der Aderlass reinigt nicht nur das Blut von diesen krankmachenden Schlacken- und Fäulnisstoffen, sondern beseitigt auch die schlechte Mischung der Säfte (Dyskrasie). Nicht zu vergessen sind natürlich die blutverdünnende Wirkung und die folgende Minderung der Risiken wie Schlaganfall, Herzinfarkt  und Thrombosebildung. “Dickes Blut” staut sich in den Kapillaren und behindert die Organdurchblutung und führt damit zu Sauerstoffmangel; der Abtransport von Stoffwechsel- und Schlackenstoffen wird behindert.

Durch den Blutverlust wird das Zwischenhirn (Hypothalamus) und die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) in Alarmbereitschaft versetzt. Dieser tiefe Reiz öffnet die körpereigene Hormonapotheke. Die Hypophyse steuert z.B. alle lebensnotwenigen vegetativen Funktionen, Wärmehaushalt, Herzfrequenz, Blutdruck, Salz- und  Energiehaushalt u.s.w.. Außerdem die hormonabhängigen Organe wie Schilddrüse, Nebennieren und Keimdrüsen.

Die (körpereigene!) Kortisonausschüttung z.B. hat eine beruhigende entzündungshemmende und schmerzdämpfende Wirkung. Ein sofortiges Einsetzen der Heilungsphase besteht daher bei Patienten mit Allergien, Neurodermitis, multiple Sklerose und alle Arten von Rheuma.

Durchführung des Aderlasses

Unsere körperliche Funktionen sind kosmischen Gesetzen unterworfen. Besonders der Mond steuert und reguliert den Säftehaushalt der Natur. Mit dem Mond laufen die Gezeiten Ebbe und Flut. Auch im Menschen steigen und fallen die Säfte mit dem Mond.

Die günstigste Zeit des Aderlasses ist der letzte Vollmondtag und 3 – 4 Tage später, also auch in des Phase des abnehmenden Mondes. In nüchternem Zustand vorgenommen mit nachfolgender Diät sind zusätzlich von Nutzen.

Nach dem Aderlass sollten alle schleimbildenden Lebensmittel vemieden werden. (2- 3 Tage noch besser eine Woche)

Verboten: Wurstwaren, alles Gebratene, Käse, Senf, Sahne und Quark, Schweinefleisch, Spirituosen, Kohl- und Krautarten.

In kleinen Mengen erlaubt sind: Leichter Weißwein, Obst, Rohgemüse.

Empfohlen werden: alle Dinkelprodukte, Schwarztee, Hühnersuppe, Grahambrot und altes Hefegebäck, Brötchen, Teigwaren, Reh- und Hirschfleisch, Hammelfleisch, gekochtes Fenchelgemüse, Rüben, grüne Bohnen.

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